Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, dann fühlen manche sich als Verlierer oder als zu Beziehungsunfähig. Oft wird dann nach Gründen gesucht warum wir gescheitert sind. Für eine gewisse Zeit hilft es den anderen zu beschuldigen und für vielleicht auch etwas längere Zeit, wenn der andere uns verletzt hat, ihn dafür zu beschuldigen. Mal hilft verdrängen der Gefühle, mal hilft Wut über das, was geschehen ist. Wenn wir uns besonders sicher in der Beziehung gefühlt haben und es zur Trennung kommt, dann spielen die Reaktionen der Verwandten und Bekannten auf die Trennung auch noch eine Rolle. Entweder verteidigen wir unser Verhalten oder beschimpfen den anderen dafür. Manche verschließen sich und versuchen neue Beziehungen zu beginnen, jedoch aber mit dem Vorsatz: „Das passiert mir nicht noch einmal“ und lassen sich im Grunde nicht auf eine Neue Beziehung richtig ein. Der Neue Partner hat überhaupt keine ehrliche Chance in Partnerschaft zu gehen. Er muss den unterschwelligen Frust des zuvor Verletzten „ausgleichen“.
Eine Tortur!
Es gibt viele Gründe warum Paare scheitern oder sich trennen. Vielleicht hatten sie verschiedene Vorstellung ihrer Beziehung und dem Beziehungsleben oder auch zu unterschiedliche Erwartungshaltungen an das Leben und an sich selbst.
Die Befragung vieler Paare, die 50 oder gar 60 Jahre zusammen waren und dementsprechend so lange verheiratet waren, hatte mich dazu veranlasst sie nach ihrem „Rezept“ zu befragen.
Es gab Paare die sich vor dem zweiten Weltkrieg kennen lernten, zusammen kamen und der Mann in den Krieg ziehen musste. Während der Zeit wurden die Frauen und die gemeinsamen Kinder vertrieben und ihnen wurde Unterschlupf gewährt in hunderten Kilometer entferntem Zuhause. Sie verloren alles und banden sich an den Gedanken einen Menschen im Herzen zu haben, der sie liebt und dafür kämpft zu ihnen zurück zu kommen. Das gab ihnen Kraft oft auch unendliches Leid zu überstehen. Diese Frauen meisterten ihr Leben ohne Mann, jedoch im Kopf waren sie nie allein. Manche Männer kamen mit Kriegsverletzungen nach Hause und schlossen mit ihren Frauen ein Bündnis ab. Sie redeten über all ihre Erlebnisse, Verletzungen und neuesten erlernten Fähigkeiten. Ihr weiteres Leben war geprägt von Zusammenhalt, absoluter Ehrlichkeit, gleicher Wertevorstellung und daran bemessenem Werteerhalt. Dazu kam ihr Glaube, an die Fähigkeiten des Anderen, dass sie für sich gegenseitig sorgten mental und körperlich und dass alles seine Zeit im Leben habe.
Sie genossen die Zeit miteinander und sorgten für schnelle Lösungen wenn Konflikte vorhanden waren. Die Kompromissbereitschaft war groß, da sie Verluste schon zu Beginn ihrer Beziehung erlebten.
Was tun daher die, die nun keine solchen Kriegszustände erleben mussten?
Was können wir daraus lernen?
Worin sind sie unsere Vorbilder?
Es gibt im Grunde nur drei Hauptpfeiler für gute Beziehungen
und zwar wie sehr sie:
optimales intellektuelles,
emotionales und
spirituelles Wachstum fördert.
Können sich die Partner auf verschiedene Art weiterentwickeln, ohne dass der Partner Ängste in sich hat, den anderen zu verlieren. Bindet ihn nicht genauso zu denken und handeln, wie er es für richtig hält und nimmt den Glauben des anderen als Information an, wo der andere gerade mit seiner Entwicklung steht und dies auf Gegenseitigkeit beruht, dann besteht Beziehung und jeder für sich kann nach seinen Bedürfnissen zu leben ohne Egoistisch zu wirken.
Wir sind als Menschen in der Lage zu lernen und uns somit zu entwickeln. Wir haben die Fähigkeit in Zukunftsvisionen zu denken und schwelgen. Wird daraus sehr lange nichts, wird nichts davon umgesetzt, werden wir frustriert, dann verärgert oder sogar demoralisiert. Manche neigen dann dazu sich ein Umfeld zu suchen, in dem niemand ist, der genau dies umgesetzt hat, wovon sie träumten. Kommt dann von Außen ein Einfluss, der dies evtl. doch möglich zu machen scheint, dann flammt mitunter alles wieder auf. Wenn dann deutlich wird, dass eine Beziehung destruktiv wird, unsere menschliche Würde gefährdet ist oder gar unser Wachstum behindert, dann können Beziehungen auch nach zig Jahren auseinander gehen.
Schlussendlich!
Wir passen nicht zu jedem und nicht jeder passt zu uns aber es gibt die Möglichkeit sich nicht gegenseitig zu verletzten und ein Umgang auch außerhalb einer Beziehung zu führen.